Eine oder zwei Katzen, oder gar mehrere?

 Katzen sind sehr soziale Tiere, die unbedingt Artgenossen brauchen, um ein glückliches Leben zu führen. Auch wenn der Mensch viel Zeit zuhause verbringt und sich ausgiebig mit dem Tier beschäftigen kann, so kann er einer Katze doch nicht alle Bedürfnisse befriedigen, die sie für ein artgerechtes Leben braucht.

Katzen, die in einer harmonischen Gruppe miteinander leben, agieren und kommunizieren untereinander in einer Weise, die ein Mensch nicht nachahmen kann: sie putzen sich gegenseitig das Fell, schlecken sich die Öhrchen sauber, veranstalten wilde Verfolgungsjagden durchs Haus, raufen und kämpfen miteinander, um anschließend friedlich nebeneinander ein Nickerchen zu machen. Und sie sprechen dieselbe Sprache, verbal und nonverbal: sei es ein Ohrenzucken, eine Schwanzbewegung oder eine Lautäußerung – die andere Katze weiß, was gemeint ist und reagiert dementsprechend.

Fehlt einer Katze diese Möglichkeit der Interaktion und Kommunikation mit Artgenossen, so kann sie einen wichtigen Teil ihrer Persönlichkeit nicht ausleben. Und sie wird unglücklich sein und zeigt dies möglicherweise früher oder später durch „unerwünschtes“ Verhalten: Sie zieht sich zurück, wird träge und lethargisch, lässt sich nicht mehr zu Spielen animieren, sie frisst zuviel oder zu wenig, wird unsauber, kratzt und beißt, zerstört Möbel etc.

Jede dieser Verhaltensweisen kann natürlich auch ein Anzeichen für eine Krankheit sein. Ein Tierarzt-Besuch ist deshalb der erste Schritt, den Sie unternehmen sollten, wenn Ihre Katze ein auffälliges Verhalten zeigt. Wenn das Tier jedoch gesund ist, ist der zweite Schritt die Überlegung, ob ihm nicht doch der passende Partner fehlt.

 

Aber welches Tier ist der passende Partner?

Bei der Auswahl sollten Sie folgende Grundsätze beherzigen:

- gleiches Geschlecht
Katzen und Kater haben ein unterschiedliches Spielverhalten. Katzen spielen lieber Jagd- und Fangspiele, Kater raufen lieber. Bei einem gleichgeschlechtlichen Duo ist also die Chance wesentlich größer, dass die Tiere in ihrem Verhalten miteinander harmonieren

gleiches Alter
junge Katzen haben „Hummeln im Hintern“, sie stecken voller Energie, sind lebhaft, neugierig und aufgeweckt. Sie wollen die Welt erkunden und erobern, und das macht mit einem gleichaltrigen Kumpel am meisten Spaß. Ab ca. 1 Jahr werden sie jedoch ruhiger, sind nicht mehr so wild und ungestüm, die Flausen im Kopf haben sich weitgehend verwachsen.

gleicher Charakter
eine wilde, quirlige, spielfreudige Katze wird nicht glücklich, wenn sie eine Partnerin an der Seite hat, die lieber gemütlich durchs Leben geht und deren höchstes Glück darin besteht, ein sauberes Klo und einen vollen Futternapf zu haben und genügend Streicheleinheiten von ihren Menschen zu bekommen.

 

Gleich und gleich gesellt sich gern – dieses Prinzip sollte man bei der Katzenhaltung unbedingt beherzigen.  Damit sind die besten Voraussetzungen geschaffen, um den Katzen ein glückliches gemeinsames Leben zu ermöglichen. Ob es dann gar mehr als zwei Katzen werden, hängt von Ihren räumlichen und finanziellen Möglichkeiten ab.